1991 kam man im Yes-Camp auf die völlig irrsinnige Idee, mit (fast) allen Ex-Mitgliedern eine gigantische Reunion anzuschieben. Damals existierten zwei Line-ups, von denen sich nur das mit Sänger Jon Anderson, Gitarrist Trevor Rabin, Basser Chris Squire, Drummer Alan White und Organist Tony Kaye Yes nennen durfte. Keyboarder Rick Wakeman, Gitarrist Steve Howe und Drummer Bill Bruford arbeiteten zwar ebenfalls mit Frontmann Anderson, mussten auf ihrer einzigen Studio-LP aber unter dem Bandwurmnamen ihrer aneinander gehängten Nachnamen firmieren. Beide Besetzungen steuerten eigene Kompositionen zu Union bei, die allerdings so unterschiedlich klingen, dass das Album völlig zerrissen wirkt. Andersons Stimme alleine kann den Longplayer nicht zusammenhalten, und das kompositorische Niveau ist auch nicht unbedingt vorzeigbar. Größtenteils regieren aufgeblasener Bombast und mittelprächtige Melodien, die Yes früher und auch später wesentlich besser hinbekommen haben. Die Trevor-Rabin-Kompositionen sind noch die besten, wirklich essenziell ist Union aber zu keiner Sekunde. --Michael Rensen |