Nach seinem Ausstieg bei Genesis veröffentlichte Gitarrist Steve Hackett eine ganze Reihe von Soloalben; an das grandiose Feeling seines ersten Alleingangs Voyage Of The Acolyte ('75) konnte er aber nie wieder heranreichen. Auch Till We Have Faces ('84) muss sich mit dem Makel herumschlagen, im Vergleich zum beinahe übermächtigen Voyage-Meilenstein nur zweite Wahl zu sein. Der steife High-End-Pop, der in den Achtzigern viel zu angesagt war, färbte auch auf den Sahnegitarristen ab und ließ ihn recht glatte, selten wirklich innovative Songs schreiben. Dass er dazu noch der Meinung war, unbedingt selber singen zu müssen, anstatt diesen Part wie früher anderen, begabteren Stimmen zu überlassen, macht Till We Have Faces endgültig zu einem Album, das kein Genesis- bzw. Hackett-Fan braucht. Da retten auch die netten brasilianischen Folk-Elemente nichts mehr. Einsteiger sollten sich auf jeden Fall an Voyage halten. --Michael Rensen |