ID 224
Künstler Doors, The
Jahr 1975
Medium Compact Disc
Format
Herausgeber Elektra
Autor
Gattung
Titel
Titel / Künstler Länge
01 Strange Days
02 You'Re Lost Little Girl
03 Love Me Two Times
04 Unhappy Girl
05 Horse Latitudes
06 Moonlight Drive
07 People Are Strange
08 My Eyes Have Seen You
09 I Can't See Your Face In My Mind
10 When The Music's Over
Privat
Bewertung 3 stars
Kommentare

das herbstzeit-los

lustig oder? in x interviews betonen die herren doors, dieses sei ihr bestes und ihnen liebstes album - und gleichzeitig ist es angeblich bis heute ihr am schlechtesten verkaufendes.
wie erklärt sich das?
das mit den doors vermutlich so: erstens sind hier viele songs drauf, die für das erste album als zu wenig kommerziell galten, und sowas führt oft dazu, dass sich der künstler mit seinen zurückgewiesenen liedern besonders solidarisiert. zweitens haben sie hier zum ersten mal begriffen, wie ein studio funktioniert und was man damit machen kann. sowas ist gut fürs gemüt.
und das mit den schlechten verkäufen? erstens, hier fehlt der hit. "strange days" ist zu böse, "people are strange" zu verletzlich, und "when the music's over" ist zu lang. zweitens, eine ketzerische these, bitte nicht hauen: vielleicht möglicherweise unter umständen ist das album auch wirklich nicht ganz so unfassbar gut wie seine nachred unter doorsologen? (also: NATÜRLICH ist es enorm irre wahnsinn voll ure gut, aber jetzt in bezug auf doors-standards.) die genannten songs sind fantastisch, wahrscheinlich sogar ZU gut für den längemalbreite-erfolg. aber dazwischen riecht das ganze immer wieder nur noch dreiviertelwichtig.
"you're lost little girl" hat was, ist aber nie und nimmer die angestrebte verdoorsung von frank sinatra. "my eyes have seen you", "i can't see your face ...", "unhappy girl" ... alles sehr feine poesie, sehr freundliche melodien, aber nicht von jener alle einwände wegfetzenden lebenswichtigkeit wie, sagen wir, "break on through", und auch nicht so verführerisch charmant wie "twentieth century fox".
"horse latitudes" kann man für großes lyrik- und musique-concrete-kino halten, dafür gibt es auch gute argumente, gefühlt kommt es bei mir trotzdem immer als bemühte pubertäts-lyrik plus ebenso bemühte klangcollage an.
wurscht. vermutlich irre ich mich eh. diese platte hat einen herbstlichen charme, der stärker wirkt als die einzelnen songs.
die neuabmischung stellt im prinzip neue stücke her, stimmt. ich finde sie ungeheuer gelungen. die alte fassung allerdings auch. am fairsten wäre es, beide versionen als doppel-cd herauszubringen.