Ungewohnt hart klingen Whitesnake bei "Young Blood", dem ersten Stück dieses Albums. Auch Titel wie "Rough An' Ready" oder "Love An' Affection" sind heftigerer Stoff als das, was man von Whitesnake ursprünglich gewohnt war, nämlich bluesigen Hardrock. Insgesamt kompakter und schneller ist dieses Werk ausgefallen, weniger Blues-betont und gefühlvoll als beispielsweise der unübertreffliche Meilenstein Come An' Get It. Ausnahmen machen das 6-minütige "Crying In The Rain" und der Whitesnake-Hit schlechthin "Here I Go Again", die mit Abstand besten Songs auf Saints And Sinners. Letzteres Stück wurde später in mehreren Versionen verarbeitet, wobei diese hier nicht zu schlagen ist. Jon Lord wächst dabei über sich hinaus und verleiht dem Klassiker mit seiner Hammond-Orgel das gewisse Etwas. Auch David Coverdale war im Jahre 1982 noch sehr gut bei Stimme und klingt auf Saints And Sinners druckvoll wie eh und je. --Armin Schäfer |