ID 528
Künstler McCartney, Paul
Jahr 1999
Medium Compact Disc
Format
Herausgeber MPL
Autor
Gattung
Titel
Titel / Künstler Länge
01 Blue Jean Bop / Paul Mccartney
02 She Said Yeah / Paul Mccartney
03 All Shook Up / Paul Mccartney
04 Run Devil Run / Paul Mccartney
05 No Other Baby (Stereo) / Paul Mccartney
06 Lonesome Town / Paul Mccartney
07 Try Not To Cry / Paul Mccartney
08 Movie Magg / Paul Mccartney
09 Brown Eyed Handsome Man (Stereo) / Paul Mccartney
10 What It Is / Paul Mccartney
11 Coquette / Paul Mccartney
12 I Got Stung / Paul Mccartney
13 Honey Hush / Paul Mccartney
14 Shake A Hand / Paul Mccartney
15 Party / Paul Mccartney
Privat
Bewertung 4 stars
Kommentare

Wann immer auch Paul McCartney persönlich oder beruflich harte Zeiten durchmachte, hat er sich -- im übertragenen Sinne und auch in Wirklichkeit -- klugerweise zurückgezogen auf seine musikalischen Grundlagen. In der Schlußphase der Beatles war dies z.B. "Get Back", dieses fehlgeschlagene "Zurück zu den Wurzeln"-Projekt, bekannt geworden als Let It Be. Als seine Solokarriere Ende der 80er Jahre stagnierte, brachte er CHOBA B CCCP (auch bekannt als "Russisches Album") mit Titeln aus den 50ern heraus.

Nach dem Tode von Linda wendet sich McCartney nun abermals einem Dutzend buntgemischter Hits, B-Seiten und Raritäten aus den 50er Jahren zu. Dazu komponierte er noch drei neue Nummern, die sich überraschend gut einfügen. Mit einer Formation aus leicht angejahrten britischen Rockgrößen (darunter Pink Floyds Dave Gilmour und Mick Green von Johnny Kidd & the Pirates an den Gitarren, dazu Ian Paice von Deep Purple am Schlagzeug), verbreitet jede Nummer seine ungezügelte Musikleidenschaft. McCartney bringt Bekanntes, wie Gene Vincents "Blue Jean Bop" und "All Shook Up" von Elvis, weniger Vertrautes ("No Other Baby", ein britischer Skiffle-Hit der Vipers, oder Carl Perkins' "Movie Magg") gleichermaßen begeistert, manchmal gar zu hingebungsvoll, wie die feine Cajun-artige Neufassung von Chuck Berrys "Brown Eyed Handsome Man" bezeugt. Pauls Eigenkompositionen "Try Not to Cry" und "What It Is" (sowie die Wahl von Ricky Nelsons "Lonesome Town"), scheinen sich unverhohlener mit seinem Verlustschmerz zu beschäftigen, dennoch kommen sie so flott und selbstsicher daher, als wollten sie seine Trauer Lügen strafen.

Vielleicht kann man Run Devil Run sowohl als sehr persönliche Teufelsaustreibung als auch als liebevolle musikalische Zusammenfassung ansehen -- mit einem McCartney, der durchweg in stimmlicher Höchstform ist. --Jerry McCulley