Ein gelungenes Debüt, das Sängerin und Songschreiberin Pina mit Quick Look vorlegt. Man will es ja kaum glauben, aber sie stammt eigentlich aus Österreich, lebt allerdings derzeit in Irland. Die zehn eigenwilligen Kompositionen Pinas, die Gesangsphrasierung und Umsetzung der Lieder lassen auch eher die Grüne Insel oder Amerika als Geburtsort vermuten, erinnern an das Folkgirl Melanie der 60er-Jahre, die kanadischen Country-Girls Kate & Anne McGariggle und The Corrs, an Indie-Größen wie Kristin Hersh und Sandy Dillon. Pinas warme, herzliche Stimme konnte man erstmals auf dem Album Volume 3 von Afro Celt Sound System hören. Wie variabel und reif sie damit umgeht, beweisen nicht nur die sehr persönlichen Texte über familiäre Lebensdramen, sondern die Wahl der instrumentalen Mittel. Mal mit einem düsteren Cello auf "Josephine", dem verstorbenen Großvater gewidmet, oder auf "The Tower" zu einem sparsamen Blues über die Emigranten und Heimatlosen. Die Geburt der Tochter besingt Pina in dem allegorischen Lied "Bring Me A Biscuit" mit zwei Stimmen, der Mutter und einer kommentierenden alten und weisen Frau. Mit einfachen Mitteln und vielen, feinen Zwischentönen erreicht sie eine erstaunliche Vielfalt, die einzig und allein auf ihrem Instrument, der Stimme, beruht. Richtig hinhören lohnt sich. --Ingeborg Schober |