ID 1133
Künstler Beach Boys, The
Jahr 1966
Medium Compact Disc
Format
Herausgeber
Autor
Gattung
Titel
Titel / Künstler Länge
01 Wouldn't It Be Nice
02 You Still Believe In Me
03 That's Not Me
04 Don't Talk (Put You Head On My Shoulder)
05 I'm Waiting For The Day
06 Let's Go Away For Awhile
07 Sloop John B
08 God Only Knows
09 I Know There's An Answer
10 Here Today
11 I Just Wasn't Made For These Times
12 Pet Sounds
13 Caroline No
Privat
Kommentare

"I've often played Pet Sounds and cried" ( Paul McCartney).
1965 als die Beach Boys ohne Brian Wilson auf Tour waren, setzte sich dieser mit dem begnadeten und renommierten Songwriter Tony Asher zusammen, um ein Stück Musikgeschichte zu schreiben.Ein Werk, welches sich über alles bereits vorhandene hinwegsetzen , dennoch simple Musik bleiben und zugänglich für jeden sein sollte. Doch das Pet Sounds nicht für die breite Masse bestimmt war, die verwöhnt von den herkömmlichen aber nicht zu unterschätzenden Alben der Beach Boys einen ähnlichen Nachfolger erwarteten, zeigte sich auch anhand der kritischen Reaktion der Plattenfirma Capitol, die aus Angst, mit Pet Sounds eine Niederlage einzufahren zu gleicher Zeit ein Beach Boys Best of veröffentlichten.In der Tat errang Pet Sounds nicht den Anklang wie vorherige Alben, was jedoch die Frage nach dem Warum aufwirft.Fest steht, das Wilson und Asher etwas geschaffen hatten, womit der Rest der breiten und kommerzverwöhnten Masse überfordert war. Vielleicht ging es nicht darum, braungebrannte Surfer in einer Bucht mit pittoreskem Sonnenuntergang nette Mädchen von nebenan kennenlernen zu lassen, vielleicht ging es nur noch darum, mit etwas fertig zu werden, was keiner verstehen wollte und konnte. Wenn man sich "I just wasn't made for these times" einmal anhört und dann den wundervollen Text Ashers ließt, wird einem klar, das Wilson Probleme hatte, mit welchen er 1966 nicht fertigwerden konnte, denn realistisch betrachtet war Wilson seiner Zeit weit voraus und das hört man Pet Sounds an. Wichtig jedoch ist, das man Pet Sounds nicht nur hört sondern auch versucht zu verstehen und hier ist der Punkt, an dem sich die Wege der Kritiker schneiden. Für einen bestimmten Kreis von Menschen ist Pet Sounds nichts weiter als ein lauer Aufguß eintöniger, monotoner Melodien, die den Klängen der Beatles beschämend unterlegen sind , was auch der Grund für die mangelnde Präsenz der Beach Boys in der heutigen Zeit sei. Fakt jedoch ist, das mit Pet Sounds eine Ära begann, mit der Brian Wilson deutlich machte, dass er nicht mehr an Musik, sondern an mehr dachte. Was dieses MEHR ist, machte sich auf den Fragmenten des Nachfolgers Smile bemerkbar, das ohne jegliche Konkurrenz zu den Werken der Beatles stand. Fakt ist auch, das die endlosen und ermüdenden Vergleiche zwischen Beach Boys und Beatles völlig redundant geworden sind und Naseweißen dazu dienen, klarzumachen, wie wenig sie von der Musik verstanden haben. Wer Pet Sounds verstehen will, muss es sich mehr als zweimal anhören und sollte die Texte nicht nur überfliegen. Erst dann wird erkenntlich, das ein Werk, ein Opus vorliegt, der ohne jeglichen Vergleich zur damaligen Musik, kaum verstanden und deshalb mißachtet wurde. Erst in den Neunzigern schien man die Genialität Wilson wieder für sich zu entdecken und legte mit den "Pet Sounds Sessions" eine Entstehungsgeschichte einer Platte vor, die fröhlich ganz oft aber traurig und nachdenklich stimmt. Der Genius Wilson wurde wiederbelebt, gefeiert, geschätzt und bewundert und plötzlich wurde Pet Sounds unter den Kritikern das, was vielen schon 1966 klar wurde: das Wilson etwas geschaffen hatte, das einen Vergleich verbietet, ihn aber auch nicht anstrebt aber verdeutlicht, wie sehr Wilson darunter litt, das seine Schöpfung damals nicht wahrgenommen wurde."I'm not a genius, I'm just a hard working guy" sagte Wilson 1966, und zeigte uns mit Pet Sounds seine Seele.