Nach dem '74er-Album Relayer nahmen die Yes-Mitglieder eine Auszeit und widmeten sich größtenteils ihren Soloprojekten. Am nächsten an den klassischen Yes-Sound heran kommt Olias Of Sunhillow ('76), der Alleingang von Engelsstimme Jon Anderson. Das Album klingt zwar teilweise fast schon trancemäßig, enthält auf der anderen Seite aber auch jene sphärischen Traumreisen, die besonders auf dem Yes-Meilenstein Tales From Topographic Oceans ('73) zu bewundern waren. Andersons einzigartiges Timbre thront sanft und melodisch über fließenden, farbenprächtigen Soundteppichen, die sich ganz tief in die Seele hineinschmeicheln und nach einem stressigen Tag eine der schönsten Entspannungsmöglichkeiten bieten, die sich ein Musikliebhaber nur wünschen kann. Inhaltlich reflektiert Olias Of Sunhillow Andersons Interesse an Meditation, Philosophie und mystischen Utopien, was ein rundum gelungenes und schlüssiges Gesamtkunstwerk ergibt. --Michael Rensen |