Dream Theater haben sich die Kritik an ihrem letzten, arg brachialen Album Train Of Thought zu Herzen genommen und ihren Anhängern diesmal ein deutlich abwechslungsreicheres und melodischeres Progressive-Metal-Festmahl zubereitet. Die extrem gitarrenlastigen, fast schon in Nu-Metal-Regionen vordringenden Dampfhammer-Nummern der Vorgängerscheibe sind zwar nicht gänzlich verschwunden, wurden jedoch in etwas nachvollziehbarere Bahnen gelenkt und überzeugen darüber hinaus mit eingängigen Refrains. Bei "Panic Attack" und "Never Enough" wagt sich das New Yorker Quintett sogar in harte Modern-Rock-Bereiche vor und leiht sich die eine oder andere Idee bei den Briten Muse aus, die Drummer Mike Portnoy in den letzten Jahren sehr ins Herz geschlossen hat. Ansonsten gibt es jedoch gewohnte Dream-Theater-Kost, die vom 24-minütigen, enorm vielseitigen Titelsong über kompakte, aufs Notwendigste reduzierte Hits bis hin zu sanften Balladen reicht. Stilistisch orientieren sich John Petrucci & Co. dabei sowohl an den letzten Veröffentlichungen als auch an den Klassikeralben der 90er Jahre, was dem Großteil der Dream-Theater-Fans bestens in den Kram passen dürfte. -- Michael Rensen |