Springsteens Entscheidung, unmittelbar nach dem kommerziellen Durchbruch mit The River dieses unbehagliche Nebraska herauszugeben, das manchmal an ein Demoband erinnert, kommt einem geradezu pervers vor. Aber das Wesen dieses Albums ist unverkennbar -- mit nur einer akustischen Gitarre und den langgezogenen Tönen seiner Harmonika im Hintergrund erzählt Springsteen Geschichten von Typen, die sich diesseits und jenseits des Gesetzes bewegen, einige allerdings auch genau auf der Linie dazwischen. Hieraus entsteht eine beeindruckende Serie von Schwarz-Weiß Photographien -- die Details haben jeweils für sich betrachtet eine düstere Wirkung, aber sie wirken auf die Phantasie so zündend, wie es Farbphotos niemals geschafft hätten. "Mansion on the Hill", "Highway Patrolman", "Atlantic City" und das erschreckende "Nebraska" werden am eindringlichsten vorgetragen und gehören zu den Werken aus Springsteens Lebenswerk, die man so schnell nicht vergessen wird. --Daniel Durchholz |
