ID 78
Künstler Belew, Adrian
Jahr 1989
Medium Compact Disc
Format
Herausgeber Atlantic
Autor
Gattung
Titel
Titel / Künstler Länge
01 Oh Daddy
02 House of Cards
03 One of Those Days
04 Coconuts
05 Bad Days
06 Peaceable Kingdom
07 Hot Zoo
08 Motor Bungalow
09 Bumpity Bump
10 Bird in a Box
11 1967
12 Cruelty to Animals [*]
Privat
Bewertung 4 stars
Kommentare

Launiger Eigenbrötler

Als Gitarrist vertrauten ja die ganz Großen auf ihn - von Bowie bis zu den Talking Heads - als songwriter und Bandmitglied von King Crimson durfte er dann auch mal an's Micro, und als Solo Künstler präsentiert sich Belew auf diesem Album - eher untypisch - sehr klavierlastig. Das tut aber den songs sehr gut.

Natürlich bekommt man auch Belew-typische, effektbeladene und eigenartige Gitarrensolos zu hören, das Hauptinstrument aber ist - dem cover nachvollziehbar - das Klavier. Dass Belew auch eine Menge Humor hat, und diesen auch über die Musik transportieren will, mag der Einfluss Frank Zappa's gewesen sein, die World-Music Rhtyhmen die man hier immer wieder hört dürfte er sich beim Tom Tom Club und den Talking Heads (wie auch tw. den Gesangsstil David Byrne's) angeeignet haben, die Arrangements erinnern manchmal an Bowie's Berlin Phase (vor allem an Lodger), kompositorisch aber - bei den 5 wirklichen ,songs' hier, ist sein Vorbild klar rauszuhören: die Beatles.

,Coconuts' klingt bspw. so als ob John Lennon gemeinsam mit George Harrison einen song geschrieben hätte, und das klingt zwar eigenständig, aber doch wieder nach Beatles. Ähnlich ist dies bei ,Bad Days'. ,Oh Daddy' (bei dem Belews Tochter singt) wiederum dürfte ganz stark von den Blödel-songs von Zappa inspiriert worden sein, aber ohne diesen zu kopieren.

Viele andere tracks auf diesem Album könnte man eher als Miniaturen bezeichnen - songs die nicht ganz fertig komponiert wurden, die aber durch die Rhythmen und die hinzugefügten Soundcollagen (sehr oft Tierlaute) trotzdem Spaß machen, und dieses Album zu einem kurzweilig-vergnüglichen und sehr luftigen Erlebnis machen. In seiner Verschrobenheit erinnert das auch oft auch an einen - gut gelaunten - Tom Waits.

Auf jeden Fall eine Entdeckung Wert, denn bei einigen songs merkt man, dass Belew, wenn er sich Zeit nimmt, ein großartiger Pop-Songwriter ist, und das ist eine Überraschung, nimmt man ihn doch sonst größtenteils nur als Gitarrist wahr.