Kein Meisterwerk - aber ganz erträglich..., Polter, Rainer
Das letze wirklich hörenswerte Solo-Produkt von Jon Anderson (nach ihr kommt dann beinah nur noch das allzu private, allzu kommerzielle, allzu esoterische, allzu musikalisch flache Tralala eines Genies, das lange schon den Zenit überschritten hat und mit Vangelis und Yes bereits alles gesagt und gesungen hat). Und es ist bei weitem kein Meisterwerk, sondern eine Platte am kommerziellen Scheideweg, die nicht mehr das Niveau von "Song of Seven" oder die Genialität von "Olias" erreicht; auch nicht an das Anderson, Bruford, Wakeman & Howe-Album herankommt (mit dem es aber sozusagen trotzdem recht verwandt ist) - aber noch und letztmalig großartige Songs enthält wie das von Hermann Hesse`s Glasperlenspiel inspirierte "Top of the World" - stellt Euch das mal als Yes-Titel vor, leider ist es uns, genau wie "Song of Seven" (vom gleichnamigen Album) als Yes-Song entgangen! Hervorragend auch der Song "Sundancing", dessen Synthesizer-Solo beinah Wakeman-Niveau erreicht. Der Rest ist teilweise schmalziger Pop, in dem Jon die Trennung von einer ersten Frau Jennifer verarbeitet, bestenfalls erträglich und sehr nah den späten, schlechten Balladen eines Phil Collins oder den schlechten Songs von Trvor Rabin auf "Talk". Einen der Songs ("Hurry Home") können wir in alternativer Version auf dem Jonbox-Outtake "Searching For The Songs" hören - sie waren für das zweite, nie realisierte Anderson, Bruford, Wakeman and Howe-Album bestimmt...wer "City" mag, sollte "Searching" auch hören... Kommentar
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