Tasmin Archer ist die Arbeitertochter von nach England eingewanderten Jamaikanern. Sie hat eine gewaltige Stimme -- einen kraftvollen Sopran, der bei den Strophen auch in den tieferen Tonlagen gut klingt, aber erst beim Refrain richtig zur Geltung kommt. Sirenengleich gelingt es ihr einzelne Töne solange zu halten, wie sie es nur will.
Wenn ihr eine Melodie liegt, wie "Arienne" (eine offensichtlich neue Fassung von "Carrie-Anne" der Hollies) klingt sie wie Annie Lennox gegen die synthetische Popmusik im Hintergrund. Doch leider heißt Archers Stückeschreiber nicht Dave Stewart. Ihrem Gitarristen John Hughes und Keyboarder John Beck fehlen das Talent für ausgefallene Instrumente und auch der Witz der Eurithmics. So singt Archer elf getragene Lieder, deren Texte sich so ernster Themen annehmen, wie Umwelt, Gleichberechtigung und Klassenkampf, wobei sie nicht mit ganzem Herzen dabeizusein scheint.--Geoffrey Himes |
