Ein Saxophonist läd zum Mitfliegen ein!, Dirk Breuer
Oftmals sind die CDs, auf die man durch Zufall stößt, später die besten. Auf der Suche nach einer CD des Pianisten Bill Evans geriet mir diese CD in die Hände. "Was ist das für ein Musiker, der zufällig genauso heißt?", fragte ich mich und dacht mir: "Da sollte ich vielleicht einfach mal reinhören". Das Resultat war, dass ich mir die CD kaufte und sie mittlerweile zu meinen meistgehörtesten Jazz-CDs gehört.
Bill Evans ist ein außergewöhnlicher Musiker, der auf dieser CD Jazz-Rock mit Elementen aus leichtem Hip-Hop, Soul und Funk zu einer ganz eigenen Kreation verbindet, in der sein unverwechselbarer Saxophonsound dominiert. Trotz der vielen bekannten Gastmusiker (Wallace Roney, Lee Ritenour oder Marcus Miller, um nur einige zu nennen), die dieser CD den letzten Schliff geben, ist es doch ganz klar Bill Evans, der hier den Ton angibt. Es mag etwas paradox klingen, aber Bill Evans bläst sein Sax so melodisch, kraftvoll und eingängig, dass das Hören dieser CD nie langweilig wird. Der swingende Opener "Swing Hop" lädt geradezu zum Mitwippen ein. Und bei Stücken wie "Coravilas" legt Bill Evans einen Saxophon-Klangteppich über die schwebende Band, so dass der Hörer nicht anders kann, als sich ihr anzuschließen und mitzufliegen. Auch sehr überzeugend sind die vier Stücke mit Sprechgesang, für die sich Bill Evans Ahmed Best und M.C. 900 FT Jesus eingeladen hat, die auch für den Text verantwortlich sind.
Ich kann nur jedem raten, der genauso wie ich auf diese CD gestoßen ist, sie sich zu kaufen, auch wenn die einzige Gemeinsamkeit zwischen Bill Evans (p) und Bill Evans (sax) die ist, dass Sie beide zusammen mit Milles Davis gespielt haben. |