Big Generator ('87) ist das zweite Album der zweiten Yes-Ära, in der der südafrikanische Gitarrist Trevor Rabin Steve Howe ersetzte und Urorganist Tony Kaye wieder hinter den Synthie-Racks Platz nahm. Mit den aufwendigen Progrock-Kompositionen der alten Tage hat Big Generator so gut wie nichts mehr zu tun; geblieben sind lediglich Jon Andersons einzigartige Gesangslinien und der dominante Bass von Chris Squire. Ansonsten setzt man ganz auf harten Pop, der allerdings nur oberflächlich betrachtet ins Mainstream-Muster passt. Unter den eingängigen Melodien von Hits wie "Rhythm Of Love" oder "Big Generator" verbergen sich nämlich durchaus anspruchsvolle, mit einem fetten Sound aufgepeppte Instrumentalspuren, die den Langzeitwert der Platte beträchtlich erhöhen. Das Produzententeam polierte Big Generator zwar etwas zu sehr auf sterilen Hochglanz, ansonsten kann sich der Longplayer aber problemlos mit allen bombastischen Mittachtziger-Poprock-Scheiben messen. --Michael Rensen |