Die berühmteste Pop-Gruppe aller Zeiten war unglaublich facettenreich und produktiv. Die logische Schlussfolgerung daraus sind die 3 Anthology-Sammlungen, voll von verworfenen Alternativversionen, vergessenen Songs und verschiedenen live-Auftritten der 4 Liverpooler Jungenz. Jede dieser 3 Zusammenstellungen hat sein eigenes Flair, seinen besonderen Reiz. Teil 1 von "Anthology 2" dokumentiert die Phase "Help!", "Rubber soul" und "Revolver", nach der weißen-Album-Phase (Anthology 3 CD1) die mit den besten Songs. A2 CD1 startet also, nachdem der schöne Revival-Song "Real love" beendet ist, mit einigen alternativen "Help!"-Aufnahmen, darunter 2 äußerst starke Song, die vollkommen unverständlicherweise nie den Weg auf ein Beatles-Album schafften (und diese Veröffentlichungen waren nicht allzu oft von einer besonders hohen qualitativen Konstanz geprägt/man höre sich das "Help"-Original-Album an) namens "If you've got trouble" und "That means a lot". Diese zusammengehörigen Aufnahmephasen entwickeln ein dermaßen großes Flair, das sie nach einigem Hören wie ein Konzeptalbum wirken, nicht in anderer Zusammenstellung denkbar und besonders reizvoll also. So verhält es sich mit den bereits erwähnten Session und auch der "Sgt. Pepper" und "Magical mistery tour"-Phase auf CD2. Die live-Einwürfe auf CD1 dokumentieren eindeutig, warum die Beatles das mit den live-Auftritten damals sein gelassen haben: schreckliches Weibergekreische ohne Ende, unter Druck stehende, schweißgebadete Musiker, die immer schlechter wurden (vom live-Auftritt als auch vom durch Termindruck gehetzten Songwriting her)...sie mussten es einfach sein lassen. Das und ihr Gedankenaustausch mit Bob Dylan hat sie wieder hochgebracht und zu diesen auf "Anthology 2" eindrücklich und hindergründig dokumentierten, vor Originalität und Flair sprießenden Phasen geleitet. Abgeschlossen wird die Doppel-CD von meiner Lieblings-Beatles-Nummer, welche erst auf "Let it be", gegen Ende der Beatles-Ära veröffentlicht werden sollte: Across the universe..."Nothing's gonna change my world...nothing's gonna change my world..." |